Die letzten zwei Wochen waren sehr spannend fuer mich, ich hatte naemlich Besuch aus Deutschland. Mein Freund hat die Zeit ueber Weihnachten genutzt, um mich hier in Tansania zu besuchen.
Am 24. Dezember also sind wir beide in Dar es Salaam angekommen, er mit dem Flugzeug und ich mit dem Bus aus Arusha. Dummerweise hatte ich etwa vier Stunden Verspaetung, weil ich mit dem Bus eine Ewigkeit im Stau stand. Die Strecke fuehrte naemlich ueber eine extrem schmale Strasse, die sich serpentinenmaessig einen Berg hochschlaengelt. Regelmaessig kippen also Lastwagen, die sich etwas ueberschaetzen, dort um und legen den ganzen Verkehr fuer ein paar Stunden still. Vergesst bitte nicht, dass hier zur Zeit Sommer ist und es gerade an der Kueste und in Dar es Salaam unertraeglich heiss wird. Ich sass also fast vier Stunden in einem zur Sauna umfunktionierten Bus und habe gewartet, dass es vorwaerts geht...
Am naechsten Tag ging es weiter nach Sansibar, mit einem Schiff mit dem schoenen Namen "Flying Horse" nach Stone Town.
Dort hatten wir wirklich Glueck mit unserer Unterkunft, ein kleines schnuckeliges Hotel mit nur wenigen Zimmern, einer sehr lieben Leitung und einem extrem leckeren Fruehstueck war unser Zuhause fuer die naechsten Tage.
Stone Town ist wirklich beeindruckend. Die Altstadt besteht quasi nur aus winzig kleinen Gaesschen, die nicht mal auf einem Stadtplan eingezeichnet sind. Die Haeuser sind zum Teil ziemlich schief, die Strassen verschlungen und am Anfang fuehlt man sich ein bisschen wie in einem Labyrinth. Aber schon nach ein paar Tagen haben wir uns ziemlich gut zurecht gefunden.
Die ersten Tage haben wir also damit verbracht, zu Fuss Stone Town zu erkunden. Wir sind ueber Maerkte geschlendert, am Meer entlang spaziert, haben die schoenen Haeuser bewundert und uns einige Male verlaufen.
Grundsaetzlich ist Sansibar ganz anders als das Tansania, das ich von Mwanga oder Arusha schon kannte. Mich hat die Insel sehr an Marokko erinnert. Fast alle Menschen sind Moslems, der Muezzin ruft mehrmals taeglich zum Gebet, die Haeuser sind zum Teil mit arabischen Schriftzeichen verziert, manche Frauen tragen Kopftuch, alles ist sehr arabisch, finde ich. Wunderschoen.
Ich habe mich dort sehr wohlgefuehlt.
Was ich auch noch lustig finde: Ein bisschen wurde ich fuer die paar Tage, die ich da war, zu einer kleinen Beruehmtheit in Stone Town, und zwar als die Mzungu, die Suaheli sprich! Normalerweise koennen das Touristen naemlich nicht. So ist eines Abends, als wir in den Forodhani Gardens sassen und uns gerade unser Abendessen gekauft hatten, ein junger Mann zu mir hergekommen und hat mich auf Suaheli gefragt, ob es denn stimmt, dass ich Suaheli spreche, das hatte er naemlich gehoert und wollte nun wissen, ob das denn stimme.
Ein wildfremder Mensch!!
Ich habe gelacht und erwidert, dass das natuelich nicht stimmt, ich kein Wort Suaheli spreche und nicht verstehe, woher das Geruecht komme - allerdings auf Suaheli! Er hat auch gelacht und wir haben uns noch ein bisschen unterhalten.
Danach ging die Reise auch schon weiter, naemlich an die Ostkueste nach Jambiani. Dort sieht es wirklich genauso aus wie auf den Postkarten oder in den Katalogen der Reisebueros: Das Meer ist tuerkisblau und der Sand ganz weiss. Man kann ewig weit am Strand entlang spazieren und trifft nur ganz wenig Touristen.
Das Ganze hat was sehr Paradisisches...
Geblieben sind wir dort zwei Naechte.
Die Tage zurueck in Stone Town haben wir aehnlich gemuetlich verbracht wie die vor Jambiani.
Nach etwa einer Woche ging es zurueck aufs Festland, zurueck nach Dar es Salaam, wo wir am naechsten Morgen mit dem Bus nach Singida und am Tag darauf nach Mwanga gefahren sind.
Es war sehr schoen, meinem Freund meine neue Umgebung, mein Dorf in Tansania, mein Zuhause fuer ein Jahr zeigen zu koennen.
Die Leute im Dorf und meine Gastfamilie waren auch sehr begierig darauf, ihn kennen zu lernen.
Nach zwei Tagen in Mwanga ging es also wieder zurueck, erst 4 Stunden nach Singida, danach 10 Stunden nach Dar es Salaam. Dort haben wir noch einen Tag zusammen verbracht, dann ist mein Freund zurueck nach Deutschland geflogen und ich bin mit dem Bus zurueck nach Mwanga gefahren.
Insgesamt waren es zwei sehr schoene Wochen, Urlaub auf Sansibar und Besuch von zu Hause.
Ich hoffe, es geht euch im kalten Deutschland auch gut.
Bis bald und viele Gruesse!
Eure Anja
Heute waren schon 6826 Besucher (15151 Hits) hier!
Unser Projekt - Mwanga
Die Kolpingsfamilie Mwanga hat 34 Mitglieder und unterstützt Kinder und Jugendliche aus sozial schwachen Verhältnissen sowie deren Familien im Bereich der Bildung und Gesundheit. Ihre Mitglieder assistieren den Lehrern des Dorfes beim Unterrichten und arbeiten in der Gesundheitsstation. Die Kolpingsfamilie ist Teil des Kolpingwerks Tansania, einem katholischen Sozialverband mit dem Ziel der Ausbildung, Gemeinschaftsentwicklung und Selbstorganisation der Bevölkerung Tansanias.